Die Entstehung eines PERRY-Romans (2)

Während der kommenden Wochen werd ich über die Arbeit an meinem nächsten PERRY RHODAN-Roman erzählen. Diese kleine Blog-Serie soll über die einzelnen Arbeitsschritte, über Leid und Freud beim Schreiben informieren, über Hemmnisse und Hindernisse und Erfolgserlebnisse.

Vorab ein kleiner Tipp: Wer die Texte dieser zehn- bis fünfzehnteiligen Serie über die Entstehung eines PERRY-Romans aktuell lesen möchte, dem empfehle ich, auf meiner Homepage MMThurner in der rechten Spalte auf den „Drückmich“-Button zu drücken. Damit gibt’s jedes Mal eine Benachrichtigung, wenn ein neuer Beitrag erscheint. Nach dem Ende der Serie lösche ich alle Bezieher der Artikel wieder raus, versprochen. 

Über Nacht hat das Expo nachgewirkt und -gearbeitet. Die derzeitige Hitze lädt ohnedies nicht gerade zu einem ruhigen Schlaf ein, und dann drückt auch noch das Exposé auf die Gehirnzellen.

Es gibt bei den Handlungsvorgaben stets ein paar Ungereimtheiten, die ich für mich aufarbeiten muß. So auch diesmal.
Ganz klar: Die Expo-Autoren zeichnen möglichst stringente Handlungsfäden auf. Das heißt aber noch lange nicht, daß sie für mich passen. Ein jeder Mensch tickt anders. Ich lege zum Beispiel viel Wert auf das Zwischen“menschliche“, auf das Verhältnis der Hauptfiguren zueinander. Andere PERRY-Autoren definieren ihre Manuskripte über eine knallige Handlung oder über intensive Beschreibungen. Derlei Gewichtungen können die Expo-Autoren natürlich nicht berücksichtigen. Sie liefern, wie gestern schon erwähnt, nur eine „Gebrauchsanweisung“.

Mein großes Problem ist diesmal, daß ich die eigentliche Handlung in einen Rahmen einbauen muß. Nun gilt es zu gewichten: Wie viel Platz gebe ich diesem Rahmen? Ich kann ihn leider nicht mit wenigen Worten abhandeln, weil er doch auch wichtig ist. Geschätzt wird er zehn Prozent des gesamten Romans ausmachen – und damit beginnen meine Probleme.
Ich schweife sehr gern ab während der Schreibarbeit, ich füge da und dort Figuren, Szenen, Handlungsschauplätze hinzu. Und das frißt Platz. Meine letzten PERRY-Romane hatten stets (gerade noch akzeptable) Überlänge. Dieser Polster ist durch die Rahmenhandlung bereits aufgefressen, seufz. Ich werd also mit viel Disziplin schreiben müssen – und das liegt mir nur wenig. Ich arbeite intuitiv und laß mich gerne treiben.

Okay, dieses Problem werd ich in den Griff bekommen. Ein weiteres Thema ist, daß ich mehrere Standortwechsel innerhalb der Handlung habe, mindestens drei. Und darüber zerbreche ich mir gerade den Kopf. Der erste Teil ist eminent wichtig, weil mit ihm die (vier) Figuren eingeführt und die Beziehungen zueinander erklärt werden müssen. Der zweite Teil ist eher durch Rasanz geprägt, der dritte ist eine Art „Ausklang“, muß aber offene Fragen beantworten und eine „Auflösung“ bieten.

Puha. Das hört sich alles sehr theoretisch an. Normalerweise beschäftige ich mich nicht so viel mit Strukturen, sondern schreibe wild drauflos. Aber in diesem Fall, da ich mich mit Platzknappheit auseinandersetzen muß, ist es doch wichtig, den Überblick zu wahren.

Für heute hab ich mir vorgenommen, diese Struktur niederzukritzeln und danach so etwa fünftausend Anschläge zum „Reinkommen“ zu tippen. Bei dieser ersten Arbeit am  Text wird es definitiv um die Rahmenhandlung gehen. Ich hab keine Ahnung, ob ich dieses selbstgesteckte Ziel erreiche, aber ich bin guter Hoffnung. Über das Reinkommen gibt’s morgen dann mehr.

Hier geht’s zu Teil 1 der Serie.

Hier geht’s zu Teil 3 der Serie

9 Kommentare Gib deinen ab

  1. Melanie sagt:

    Tja, so ist das. Entweder vorher Disziplin oder hinterher streichen. Aber das ist wohl auch nicht schön. Da hat man mit viel Liebe und Herzblut Figuren erfunden und ausgeschmückt und am Ende heißt es dann: Mist, zu lang! Streichen, bitte! Mist!

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