Die Entstehung eines PERRY-Romans (10)

Während der kommenden Wochen erzähle ich über die Arbeit an meinem nächsten PERRY RHODAN-Roman. Diese kleine Blog-Serie soll über die einzelnen Arbeitsschritte, über Leid und Freud beim Schreiben informieren, über Hemmnisse und Hindernisse und Erfolgserlebnisse.  

Die Arbeit an einem PERRY-Manuskript ist in vielerlei Hinsicht Teamarbeit. Heute war ich auf die Hilfe meines Redakteurs angewiesen. Es ging um Textstellen, die ich gestern geschrieben hab und die mir doch einigermaßen Bauchschmerzen bereiteten.

Um ein wenig weiter auszuholen: Wer sich mit dem Schreiben beschäftigt, weiß, daß fiktive Figuren manchmal nicht das tun, was man gerne von ihnen hätte. Sie beginnen, ihre eigenen Wege zu gehen und werden zu etwas anderem, als es in den Gedanken des Autors eigentlich vorgesehen ist. Aus der „Zusammenarbeit“ mit den Charakteren entwickeln sich oftmals tolle Ideen und Geschichten, manchmal kann sie aber auch zu Problemen führen.
Wie ich bereits in der letzten Folge dieser Serie geschrieben hab, habe ich es im Mittelteil des Manuskripts mit einer Figur zu tun, die so richtig unsympathisch ist. Damit kann ich leben. Karlo allerdings (zur Erklärung: siehe Karlo) bewegt sich in eine höchst gefährliche Richtung. Er rührt mit seinem Verhalten und seiner Sprache an gesellschaftliche Tabus, die bei einer Unterhaltungsserie wie PERRY RHODAN nichts zu suchen haben.

Also hab ich ein Mail an meinen Redakteur geschickt und ihn gebeten, mir zu sagen, wo er Karlo Grenzen setzen würde. Das hat er getan, die Antwort ist eindeutig und höchst hilfreich. In meinem schriftstellerischem Überschwang wäre ich wahrscheinlich weit über diese Grenzen hinaus geraten und hätte den Roman kräftig in den Sand gesetzt.

Rückfragen bei Redakteuren, Technikberatern, Kollegen, manchmal Fachwissenschaftlern und anderen kompetenten Leuten aus dem PERRY RHODAN-Umfeld sind notwendig, sie kommen immer wieder vor. Derartige Unterhaltungen erinnern mich daran, was das Mitwirken an der Serie wirklich so spannend und interessant macht:

Es ist die Teamarbeit.

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5 Kommentare Gib deinen ab

  1. hmilz sagt:

    Ich finde spannend, wie Du das erzählst. Dabei findet am Ende doch alles im Kopf des Autors statt. Ob sich da die Gedanken wirklich so verselbständigen? OMG, das nimmt ja tiefenpsychologische Züge an 😉

    1. mmthurner sagt:

      Ja, es ist definitiv so.

  2. Columbus sagt:

    Es ist eigentlich schön, wenn die Figuren ein Eigenleben entwickeln. In der eigenen Geschichte kann man sie einfach laufen lassen. Aber in der Serie muss man sie dazu zwingen, das zu tun, was Expokrat/Autor wollen. Was man manchen Romanen leider auch anmerkt.

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