Die Entstehung eines PERRY-Romans (1)

Während der kommenden Wochen werd ich über die Arbeit an meinem nächsten PERRY RHODAN-Roman erzählen. Natürlich werd ich nicht alles verraten, denn ein bißl geheimnisumrankt soll die Arbeit eines Autors schon bleiben 🙂
Diese kleine Blog-Serie soll in erster Linie über die einzelnen Arbeitsschritte, über Leid und Freud beim Schreiben informieren, über Hemmnisse und Hindernisse und Erfolgserlebnisse.

Viel Spaß!

Heute geht’s also so richtig los mit den Vorbereitungsarbeiten. Ich habe in den letzten Tagen einige Expos nachgelesen, heute kümmere ich mich um mein eigenes. Es ist recht umfangreich, vor allem, weil es mehrere Datenblätter zu den Handlungspersonen umfaßt.
Im Gegensatz zu einigen Kollegen brauche ich das Expo unbedingt ausgedruckt vor mir liegen. Ich unterstreiche, was mir wichtig ist und mache erste, kleine Anmerkungen dort, wo ich Potential sehe, um diese Geschichte zu meiner eigenen zu machen. Denn bis jetzt ist das Expo nicht mehr als eine Art Gebrauchsanweisung für mich: Es zeigt mit den Weg, den ich gehen soll/muß.

Die Handlungspersonen sind mir noch fremd. Ich hatte sie in diesem Zyklus noch nicht in einem meiner Romane, also fehlt mir ein bißl das Gefühl für sie. Was bedeutet, daß ich frühere Manuskripte stückweise nachlese und schaue, wie die Figuren von den Autorenkollegen X und Y geführt wurden.

Ein weiterer Anhang des Expos beschäftigt sich mit einer Technologie, die ich erst einmal sacken lassen muß. Da gilt es, Infos von außerhalb des PERRY-Kosmos einzuholen. Ich bin ein technisch-wissenschaftlicher Nasenbohrer. Mir muss dieses Wissen auf möglichst „niedriger“ Ebene vermittelt werden. Ich gehe auf diversen Websites allerdings auch dort in die Tiefe, wo es mir sinnvoll erscheint, da muß ich mich halt durchplagen. Stets in dem Bewußtsein, daß ich bloß ein, zwei Prozent dessen, was ich grad lese, für meinen Roman verwenden und verarbeiten kann.
Es geht mir in meinem Roman nicht drum, diese Technologie langatmig zu erklären. Sie ist eine von vielen Krusten, die ich der eigentlichen Handlung überziehe. Über diese Krusten werde ich vielleicht in den nächsten Tagen mehr erzählen.

Manchmal muß ich bei den Expo-Autoren nachhaken, manchmal bei Verena Themsen, die den technologischen Überbau der Serie strukturiert, manchmal bei PERRY-Spezialisten, immer wieder mal blicke ich in die Perrypedia. Das Durcharbeiten des Expos samt Internet-Recherche kostet mich drei bis vier Stunden.

Danach ist Pause angesagt. Ich geh spazieren, gebe mich Alltagstätigkeiten hin, erledige Mailverkehr und arbeite an anderen Projekten. Hauptsache ist, daß das Expo und der Roman, den ich schreiben werde, nicht im Vordergrund stehen. Denn damit hat sich gefälligst mein Unterbewußtsein zu beschäftigen.
Wenn ich dann plötzlich ins Leere stiere und mich hinter mein Notebook zurückziehe, weiß mein persönliches Umfeld, daß das Unterbewußtsein laut: „Hier!!!“ geschrieen hat und mir irgendeine kleine oder große Idee zur Romanhandlung gekommen ist.

Ansonsten kümmere ich mich heute nicht mehr weiter um mein Manuskript. Es gibt genug andere Dinge zu erledigen – und ich brauch einen zeitlichen Abstand, bevor ich mit der eigentlichen Schreibarbeit loslege.

Hier geht’s zu Teil 2 der Serie