Einige Worte zu … PERRY RHODAN 3067

Der Doppelband 3066/67 ist, wenn man es genau nehmen möchte, eine kleine Schummelpackung. Im ersten Band beschäftigte ich mich mit einer anderen Welt als im zweiten. Das bedeutet halt leider auch, dass ich weniger Platz zur Beschreibung der einzelnen Schauplätze zur Verfügung hatte und mich nur oberflächlich damit beschäftigen konnte.

Im 3067er-Roman kümmerte ich mich erst einmal um die Hauptstadt des Planeten, um Neu-Terrania. Was mir immer ein klein wenig Magengrummeln verursacht; wie viele Welten haben wir bei PERRY RHODAN schon besucht, die von einer zentralen Stelle aus verwaltet werden? – Hunderte, wenn nicht Tausende. Und das stimmt halt nicht mit unserer eigenen Lebensweise zusammen. Die Erde ist kleinteilig, wir haben 200 Nationen mit jeweils einer eigenen Hauptstadt.
Nun kann ich mir einigermaßen vorstellen, dass Perry durch die Etablierung von Terrania City unter den damaligen, besonderen Umständen die Möglichkeiten hatte, wirklich ein Zentrum der Macht auf der Erde zu erschaffen. Aber wenn nun auf jeder Welt, die unsere Helden betreten, dasselbe Muster existiert, ist das für mich persönlich nicht glaubwürdig. Dafür bin ich viel zu sehr im Jetzt gefangen, in diesem wilden Kunterbunt aus Staaten und Völkern.

Jedenfalls habe ich mich bemüht, in der „Ägidenwelt“ der Hauptstadt Neu-Terrania ein Bild zu geben, das exotisch wirkt. Hauptsächlich hab ich das mit Hilfe der Monocassatta zu bewerkstelligen versucht, einem Monorailsystem, das kreuz und quer durch die Stadt gelegt ist. Ich mag diese Idee, auch wenn ich sie bloß oberflächlich durchdacht habe. Vermutlich gibt es Hunderte Gründe, warum ein derartiges System nicht funktionieren könnte und Verkehrsraumplaner würden wegen der Sicherheitsbedenken vermutlich in Ohnmacht fallen. Aber eine (Straßen)Bahn, die beliebig über ein bestehendes Schienennetz gelenkt werden kann – das war für mich ein reizvoller Gedanke.
Die Idee dazu beruht übrigens auf der Fahrt mit einer uralten Spezialgarnitur zum Anlass der Hochzeit eines Freundes: Diese Garnitur brachte uns aus einem Wiener Außenbezirk über das bestehende Schienensystem zum Ort des Hochzeitsessens. Der Fahrer fädelte sich immer wieder bei Weichen in eine andere Linienführung ein, kreuz und quer durch die Stadt. Er tat es mit Hilfe einer schweren Stange, die er gegen den Umstellhebel pressen musste. Derart schnappte die Weiche um.  Diese Beobachtung, die mindestens 20 Jahre her ist, brachte mich also dazu, über das System der Monocassatta nachzudenken.

Ein wichtiges Element in PERRY RHODAN 3067 ist natürlich das Spiel mit den Namen bzw. den Figuren. Da kommen also eine Tipa Riordan und ein Alaska Saedelaere in Spiel, zwei wohlbekannte und höchst interessante Figuren des Perryversums. Gerade zu Tipa habe ich eine besondere Beziehung; ich hab sie während der Expo-Arbeit an den ATLAN-Taschenbüchern immer wieder mal als Figur mit reingenommen.
Leider war auch hier ein bissl das Problem, dass ich zu wenig Platz hatte, mich um die beiden Figuren zu kümmern. Ihre Charaktere mussten oberflächlich bleiben, seufz. (Manchmal wünschte ich mir wirklich, dass die wöchentlichen PERRY-Hefte doppelt so dick wären.)

Wer oder was die Villanova-Terraner wirklich sind und wie sie zu dem geworden sind, was sie in der Serie darstellen – das wird bloß in groben Zügen erklärt. Manche Dinge bleiben im Dunklen. Und das find ich auch gut so, manchmal muss man den Mut zur Lücke haben. Ich selbst hab mir einige weitergehende Gedanken gemacht, sie aber wieder aus dem Manuskript rausgestrichen. Mir geht es vielleicht ähnlich wie Uwe Anton, der von den Stardust-Terranern so fasziniert war, dass er nach dem Ende des gleichnamigen Zyklus noch eine Miniserie nachlegte. Vermutlich könnte ich über die Villanova-Terraner ebenfalls mehrere Bände schreiben, um das Rätsel ihrer Herkunft aufzuklären.

Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen!

Hinterlasse einen Kommentar