Schluckauf und Karottenschnaps

Einige Zeit, bevor ich mich ins professionelle Autorendasein stürzte, begegnete ich Andreas Findig, und der wiederum brachte mich mit Michael Wittmann zusammen (und auch mit Leo Lukas, doch das ist eine andere Geschichte). Ich war damals PERRY RHODAN-Fan, beim Wiener Stammtisch engagiert und dachte eben darüber nach, mich intensiver mit dem Schreiben zu beschäftigen, besuchte Schreibwerkstätten, besuchte Cons und brachte erste längere Geschichten zu Papier.

Michi Wittmann und ich planten, ein PERRY-Comic zu fabrizieren. Ich mochte seinen klaren Strich, er konnte mit meiner Art zu schreiben was anfangen. Dennoch gelang es uns nicht, zu einer gemeinsamen Linie zu finden. Die Ideen zum Comic kamen nie über die Entwurfphase hinaus – was ich nach wie vor sehr bedauere.  Aber ich brachte einen von Michis Vorschlägen zu Papier, feilte eine Weile daran herum und schickte das fertige Manuskript 2001 an Klaus Frick, den Chefredakteur beim PERRY RHODAN-Verlag VPM.

Der fand sie gut, auch wenn von vornherein klar war, daß aufgrund des  Formats (Kurzgeschichte) und der anarchistischen Grundstimmung in meiner Erzählung der Verlag keine Veröffentlichung ermöglichen konnte. Immerhin: Wenige Wochen später frug er bei mir an, ob ich bei einer geplanten ATLAN-Miniserie mitschreiben wollte. Die Geschichte „Schluckauf und Karottenschnaps“ war also ein weiterer winziger Baustein auf meinem Weg zum Autor.

2006 schafften Michi Wittmann und ich es doch noch, unsere Geschichte in ein Buch zu packen. Er steuerte einige Skizzen und Bilder bei, ich verbesserte meinen ursprünglichen Text nochmals, und wir ließen 100 A5-Bücher bei einem Freund in einer Sammlerauflage drucken. Der dunkelgrüne Leinenumschlag hat einen Goldaufdruck des Titels, der Text ist etwa 55 Seiten lang und ist von uns beiden unterzeichnet, die einzeln Bücher sind darüber hinaus numeriert.

Worum geht’s denn inhaltlich?

Nun, es handelt sich um ein gemeinsames Abenteuer von Gucky und Icho Tolot, die völlig bekifft und angeheitert sind und irrtümlich durch ein Zeitportal in eine ferne Vergangenheit geworfen werden. Dort begegnen sie einem seltsamen Völkchen, das sich Dscherro nennt und eine Stadt namens Dscherrobyl bevölkert. Die Burschen, z.B. Mungo Dscherro, Leelewis Dscherro, der Showmaster Dscherro Springer sowie der Kammerjäger Tomund Dscherro sind friedliebende Kerle, die ihre Konflikte in Form von Rededuellen im Dscherrodrom austragen. Bis Gucky einen winzigen Fehler begeht und dafür sorgt, dass seine neuen Freunde ein klein wenig aggressiv werden, was die Terraner im Kurzzyklus „Die Heliotischen Bollwerke“ (PERRY RHODAN 1876 – 1899) zu spüren bekommen. Er und Icho Tolot verschweigen also, als die Dscherro über Terrania City herfallen, aus gutem Grunde ihre Reise in die Vergangenheit …

Die Erzählung ist, wie gesagt, ein wenig überzeichnet. Der Brechstangenhumor, den ich verwende, ist womöglich nicht jedermanns Sache. Aber mir hat die Geschichte beim Schreiben gehörig Spaß gemacht, sie steht in gewissem Sinne für meine Anfänge als Autor.

Ich habe nun noch einige wenige Exemplare herumliegen. Wer sich für eines der letzten Büchlein interessiert: Das Stück ist um 12 Euro incl. Versand im deutschsprachigen Raum zu haben. Schickt mir einfach eine Nachricht („Ja, ich will!“ samt Mail-Adresse reicht völlig aus) auf der Kontaktseite.

Ach ja: Mancherorts sagt man zur Karotte „Mohrrübe“. Aber ich bin mir sicher, daß Gucky sein Leben lang nix anderes als Karotten gegessen hat, und zwar die der Sorte „Daucus Guckindium Superioris“, wie es in der Geschichte beschrieben wird.

Ich bitte wieder mal, die schreckliche Qualität der Bilder zu entschuldigen. Irgendwann werd ich’s schon noch lernen, versprochen.

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